Stiftung Asienhaus EU-China Newsletter
EU-China Newsletter
Der Inhalt in Kürze Nr. 1/2015, 30.01.2015
  1. China im Zeichen der Rohstoffe
  2. China in der Arktis
  3. China in Myanmar: Ausbeuter oder Entwicklungshelfer
  4. Hintergrund: Zivilgesellschaft in Taiwan, von Julian Rothkopf
  5. Die ersten vier Berichte unserer 2014 NGO-Twinner sind online
  6. 3. März 2014, 18.30 Uhr China-Salon im Asienhaus
  7. Save the Date: 3. Asientag in Köln am 21. März 2015

Herzlich willkommen zur ersten  Ausgabe des China-Newsletters der Stiftung Asienhaus im neuen Jahr. Das letzte Jahr war turbulent was die deutsch-chinesischen Beziehungen angeht: Am 10. Oktober unterzeichneten der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang und Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Abschluss der 3. Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen in Berlin den "Aktionsrahmen für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit". Unsere Medien haben sich mit der Berichterstattung relativ zurückgehalten, die Korruptionskampagne und die Hongkong-Ereignisse bestimmten das Bild.

Der "Aktionsrahmen" sieht auch Dialoge zu nachhaltiger Entwicklung zwischen Deutschland und China vor. Diese sind vor allem, so finden wir, vor dem Hintergrund der massiven Rohstoffausbeutung notwendig. Daher steht auch unser Newsletter dieses Mal im Zeichen von "Chinas Rohstoffhunger". Ihr könnt euch freuen über eine neue Publikation, viel Informationsmaterial sowie eine Veranstaltung zum Thema. 

Bitte schaut auch regelmäßig auf unsere 3 China-Seiten:

1.) China im Zeichen der Rohstoffe

Chinas Rohstoffhunger - eine neue Broschüre der Stiftung Asienhaus, gefördert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung

Chinas Bedeutung für eine Politik der globalen Nachhaltigkeit wächst stetig. Die europäische Zivilgesellschaft nimmt davon allerdings kaum Notiz. Jeder der im Bereich Rohstoffpolitik engagiert ist, muss sich zwangsläufig mit den Aktivitäten chinesischer Unternehmen im Rohstoffsektor befassen. Im Mittelpunkt unserer Publikationen stehen die Menschen vor Ort und ihre Rechte. Ein besonderer Fokus dieser Broschüre liegt auf Handlungsempfehlungen von Nichtregierungsorganisationen (NGO). Abgerundet wird die Broschüre mit kommentierten Literaturhinweisen.

Ende April wird es zusammen mit dem Global South Studies Center der Universität zu Köln eine gemeinsame Veranstaltung zu diesem Thema geben.

Hier weitere neue Rohstoffpublikationen mit Chinabezug:

Banking on Coal 2014 - Report

Auch unter den Kohleinvestoren steht China ganz vorne: Chinesische Banken gehören nun zu den Top-Kohleinvestoren. China ist verantwortlich für die Hälfte der weltweiten Kohleproduktion und die Hälfte des Kohleverbrauchs. Das Netzwerk BankTrack veröffentlicht heute eine Recherche zur Finanzierung von Kohlebergbau- und Kohlekraftwerksfirmen.

China's Mining Industry at Home and Overseas: Development, Impacts and Regulation (2014).
Greenovation Hub

Die chinesische NGO Greenovation Hub hat eine neue Studie veröffentlicht, die chinesische Auslandsinvestitionen in der Bergbauindustrie untersucht. Es werden die gegenwärtigen Bemühungen zur Erstellung und Implementierung von chinesischen Umwelt- und Sozialstandards für Investitionen und Finanzmärkte dargestellt. Anhand von drei Fallstudien aus Laos, Kambodscha und Peru werden neuste Entwicklungen aus der heimischen und internationalen chinesische Bergbauindustrie dargestellt. Eine Zusammenfassung befindet sich in dieser Broschüre.

PDF Download

Europa sollte stärker mit China in der Ressourceneffizienz zusammenarbeiten (2014)

Im Streit um Exportbeschränkungen für Seltene Erden hat China eine Niederlage vor dem Schiedsgericht der Welthandelsorganisation (WTO) erlitten. Für solche Exportbeschränkungen fehle jegliche rechtliche Grundlage, stellte die WTO in Genf fest. Dennoch ist es ein Urteil mit geringer Wirkung. Stattdessen sollten China und Europa mehr in der Ressourceneffizienz zusammenarbeiten. Mehr...  

The New Kings of Crude (2014)
Luke Patey

Beth Walker von china dialogue über das neue Buch zu chinesischen Ölfirmen in Afrika:  In his new book, "The New Kings of Crude”, Luke Patey describes the oil barons of India and China based on seven years research travelling between the Sudans and Beijing and Delhi where the state-owned oil companies have their headquarters.

2.) China in der Arktis 

Mehrere Publikationen beschäftigen sich mit der Ausbeutung von Rohstoffen durch China in der Arktis.

  • Die China Daily berichtet über den Erwerb der General Nice Group Hong Kong für die Rechte  auf eine Eisenmine in Isua, Grönland erworben hat. Dies ist das erste Mal, dass ein Rohstoffprojekt in der Arktis zu 100 Prozent einem chinesischen Unternehmen zugesprochen wird. Die Mine, 2 Mrd. Dollar wert, wurde erworben, nachdem ihr Vorbesitzer, die London Mining Inc., Konkurs gegangen ist. Doch auch unter dem neuen Besitzer ist die Durchführbarkeit nicht sicher. Zwar bietet der Standort hochwertiges Eisen, doch der Abbau ist sehr kostenintensiv. Es wird zudem befürchtet, dass vorrangig chinesische Arbeiter an diesem Projekt mitarbeiten und die lokale Bevölkerung außen vor bleibt.
  • Mark Lanteigne vom Centre for Arctic Policy Studie an der Island Universität hat sein erstes Forschungspapier in einem größeren Projekt zu Chinas Strategien in der Arktis veröffentlicht: China's Emerging Arctic Strategies: Economics and Institutions (2014).
3.) China in Myanmar: Ausbeuter oder Entwicklungshelfer 

Zwischen amerikanischen und chinesischen Medien ist ein Deutungsstreit entbrannt: Am 23. Januar 2015 publizierte die New York Times einen Artikel mit der Überschrift  "The Plunder of Myanmar", der illegalen Holzhandel sowie die Zerstörung der Biodiversität in Myanmar durch den illegalen Handel mit Tiger- und Leopardenteilen durch China anprangerte. Prompt reagierten chinesischen Medien, allen voran die Global Times. Die Sprecherin des Außenministeriums ließ klarstellen, dass dies eine Verdrehung der Tatsachen sei und China immer schon gegen diese illegalen Aktivitäten gewesen sei und gemeinsam mit Kollegen aus Myanmar dagegen kämpfe. Außerdem, so die Global Times, hätte die Blockadepolitik des Westens zur Verarmung der Bevölkerung in Myanmar geführt und China sei eher Entwicklungshelfer. Selbst Aung San Suu Kyi haben den großen Widerstand der Bevölkerung gegen chinesische Entwicklungsprojekte in Myanmar bedauert. 

4.) Hintergrund: Zivilgesellschaft in Taiwan, von Julian Rothkopf 

Asienhaus-Hintergrundinformationen 14/2014, 11.12.2014

Nach Ende des Kriegsrechts in Taiwan lässt sich ab den späten 1980er Jahren eine dynamische Entwicklung der Zivilgesellschaft und von Nichtregierungsorganisationen (NRO) feststellen. Diese widmen sich – lokal und international – einer breiten Facette an Themen und haben sich in wiederholtem Maße in die taiwanische Demokratie eingebracht.

Hier weiterlesen

5.) Die ersten vier Berichte unserer 2014 NGO-Twinner sind online  

Auch 2014 konnten wir wieder 14 Vertreter von zivilgesellschaftlichen Organisationen und NGOs aus sechs verschiedenen Ländern in unserem NGO-Partnerschaftsprogramm begrüßen. 8 ausführliche Teilnehmerberichte finden sich jetzt bei uns auf der Projekthomepage:

  • Arnika & Nature University Fund, Topic: "Toxics and Chemical Safety”, 
  • Let's Do It & Wuhu Ecology Center, Topic: "Zero Waste"
  • Central Eastern Europe Bankwatch & Global Environmental Institute, topic: Umweltverträglichkeitprüfungen von chinesischen und europäischen Investment-Banken
  • Pro Bono Lab & Beijing Huizeren Volunteer Center, topic: pro bono consulting missions.
6.) 3. März 2014, 18.30 Uhr China-Salon im Asienhaus

Zu einem weiteren Netzwerktreffen möchten wir am 3. März ins Asienhaus einladen. Nachdem wir 2014 sechs Netzwerktreffen zu so unterschiedlichen Themen wie Arbeitsrechte in China, Aidswaisen, China-Tibet-Beziehungen oder Pressearbeit in China wollen wir diesmal den Fokus auf ehrenamtliche Mitarbeit bei China-Projekten legen.

Themen werden Arbeitsrechte, Landwirtschaft, Rohstoffe, China-Myanmar sein. 

Nachfragen unter Anna Liedtke: anna.liedtke@gmx.net


7.) Save the Date: 3. Asientag in Köln am 21. März 2015 

Als Vorgeschmack auf den "entwicklungspolitischen Frühling" 2015 in Köln möchten wir Sie vorab auf unseren anstehenden 3. Asientag am 21. März  in der Alten Feuerwache in Köln aufmerksam machen. An diesem Tag wird auch das China-Programm in zwei Workshops vertreten sein: zu den China-Myanmar Beziehungen und zum Thema nachhaltige Landwirtschaft. Andere Themen sind Freihandel in Südostasien, Thailand nach dem Putsch, Rohstoffe und soziale Folgen, Nationalismus in Ostasien, Indonesien 65 und Annexion Osttimors: Wirtschaft, der Westen und Menschenrechte und vieles mehr. Programm und Einladung finden Sie in Kürze auf unserer Homepage.

Presserechtlich verantwortlich: Monika Schlicher, Stiftung Asienhaus, Hohenzollernring 52, 50672 Köln

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von Nora Sausmikat

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