China-Informationen Asienhaus 9/08

China-Informationen 9/08, 27.11.2008
www.asienhaus.de/china-informationen/china-info9-08.htm
(EU-China-Newsletter 4/08)

--------------------------------------------------------------------------------------
In Kürze:
1) Neuigkeiten von www.eu-china.net per RSS-Feeds
2) 17.-18.11: Erster Deutsch-Chinesischer Mediendialog
3) BMZ stellt Finanzhilfen an China ein/Kritischer Blick auf EZ
4) Absage des EU-China-Gipfels durch China und Neues zur EU-China-Politik
5) Bildung, Recherche, Veranstaltungsankündigungen und Links
--------------------------------------------------------------------------------------

ad 1) Neuigkeiten von www.eu-china.net per RSS-Feed

Zurück

Zur benutzerfreundlicheren Nutzung dieser Website wurden jetzt RSS-Feed-Möglichkeiten für Nachrichten, Materialien und Termine eingerichtet. Sie können sich jetzt diese Neuigkeiten automatisch zuschicken lassen.

ad 2) Erster Deutsch-Chinesischer Mediendialog
von Sven Hansen, Artikel als pdf-Datei

Zurück

Sven Hansen berichtet über den ersten deutsch-chinesischen Mediendialog, der am 17. und 18. November in Guangzhou statt fand. Er wurde vom Institut für Auslandsbeziehungen (IFA) im Auftrag des Auswärtigen Amtes durchgeführt. Auf deutscher Seite nahmen Journalisten aus Deutschland und deutsche Korrespondenten aus Beijing an der Konferenz teil, auf chinesischer Seite vor allem Medienwissenschaftler und Kader staatstragender Institutionen, jedoch nur wenige Journalisten. Im Zentrum der Debatten stand die von chinesischer Seite als zu kritisch empfundene Berichterstattung in Deutschland, aber auch das unterschiedliche Verständnis über die Aufgabe der Journalisten.

Hier geht es zum Artikel als pdf-Datei.
Siehe dazu auch den Artikel "Der schräge Blick" von Harald Schumann, Tagesspiegel, 22.11.2008

ad 3) BMZ stellt Finanzhilfen an China ein/Kritischer Blick auf deutsche Entwicklungshilfe an China

Zurück

BMZ stellt Finanzhilfen an China ein
Die im September erfolgte Ankündigung des BMZ, die Entwicklungshilfe an China einzustellen, hatte insbesondere bei den für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit Verantwortlichen in China, für Unruhe gesorgt, da niemand genau wusste, was mit dieser unklaren Ankündigung gemeint war. Auf Nachfragen ans BMZ wurde sogar mitgeteilt, dass sich nichts ändern würde. Klar war, dass von dieser Entscheidung die Entwicklungshilfe z.B. der kirchlichen Träger wie EED und Misereor nicht betroffen sein würde. Deutsche Diplomaten in China gingen davon aus, dass eine Einstellung der klassischen staatlichen Entwicklungshilfe für China auf chinesischer Seite auf Verständnis stoßen würde, zumal bereits einige andere Länder diesen Schritt angekündigt hätten. Auf scharfe Kritik stieß jedoch die Art und Weise, mit der das BMZ - insbesondere durch die einseitige Absage der Verhandlungen im Mai - mit dieser Frage umgegangen sei.

Während der Haushaltsverhandlungen hat das BMZ nun seine Position präzisiert. Keine Finanzhilfen mehr, sondern nur noch Förderung des Rechtsstaatsdialogs und des Umweltdialogs.

Zu berücksichtigen ist bei der Bewertung dieser Entscheidung jedoch auch, dass aus verschiedenen anderen Ministerien (Umwelt, Wissenschaft und Forschung) erhebliche Mittel an China fließen.
Kritischer Blick auf deutsche Entwicklungshilfe an China
Welche Möglichkeiten hatte die deutsche Entwicklungshilfe zur "Förderung partizipativer Entwicklung in der VR China"? Dieser Frage geht Andreas Fulda in seiner im Herbst diesen Jahres erschienenen Arbeit nach. Der Autor kann sich dabei auf eine langjährige Mitarbeit in einer chinesischen NRO stützen. Dieses Buch ist lesenswert nicht nur für diejenigen, die sich für die deutsche Entwicklungshilfe durch staatliche und nicht-staatliche Akteure interessieren, sondern auch für diejenigen, die sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit externer Akteure mit zivilgesellschaftlichen Akteuren in China befassen. Das Buch über Libri bestellen!

ad 4) Absage des EU-China-Gipfels durch China und Neues zur EU-China-Politik
Kontakt: klaus.fritsche@asienhaus.de

Zurück

Absage des EU-China-Gipfels durch China wegen Treffen Sarkozy - Dalai Lama
Mit einer scharfen Erklärung hat die chinesische Regierung den für den 1. Dezember in Lyon geplanten 11. EU-China-Gipfel abgesagt. Grund war ein geplantes Treffen Sarkozys mit dem Dalai Lama am 6. Dezember in Danzig. Der chinesische Außenministeriumssprecher Qin Gang sagte am Donnerstag in Peking, das Festhalten des französischen Staatspräsidenten Nicholas Sarkozy an einem Treffen mit dem Dalai Lama habe „den EU-China-Gipfel der guten Atmosphäre beraubt und es ihm unmöglich gemacht, das erwartete Ergebnis zu erreichen“. Auf dem Gipfel sollte u.a. eine Bestandsaufnahme der Verhandlungen über das neue EU-China-Partnerschaftsabkommen vorgenommen werden. (mehr Informationen hier)

Diese Absage ist auch in dem Zusammenhang der Erklärung der chinesischen Regierung zu sehen, die die Verhandlungen mit der tibetischen Exilregierung für gescheitert und beendet erklärt. Beijing verschärft offensichtlich seine Politik in der Tibetfrage und ist dafür bereit, die Beziehungen zur Europäischen Union zu opfern.
Europäisches Parlament diskutiert über Handels- und Wirtschaftsbeziehungen mit China
Am 5. November haben die Ausschüsse des Europäischen Parlaments für Entwicklung und für Handel den Stand der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen der EU und China diskutiert. Am 8. Januar soll das den Ausschüssen vorgelegte Papier verabschiedet und im Februar im Parlament diskutiert werden.
Bemerkenswert an der vorgelegten Stellungnahme des Ausschusses ist die Tatsache, dass die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise und die daraus zu ziehenden Lehren keinerlei Berücksichtigung finden.
EU - Kommission zur trilateralen Zusammenarbeit zwischen China, Afrika und der EU
Am 17.10. hat die Europäische Kommission die Leitlinien für eine trilaterale Zusammenarbeit zwischen der EU, Afrika und China veröffentlicht. Bisher ist China nicht auf diese diplomatische Initiative eingegangen.

ad 5) Bildung, Recherche, Veranstaltungen und Links

Zurück

An dieser Stelle weisen wir Sie regelmäßig auf Hilfen für die Bildungsarbeit und für Ihre eigenen Recherchen hin.

Vorankündigung: Workshop zu "European China Policy and civil society responses"
Am 20. Januar 2009 (11-18 Uhr) wird dieser Workshop des EU-China-Civil-Society-Forum in Frankfurt durchgeführt. Programm und Anmeldebedingungen werden in Kürze auf www.eu-china.net und in der nächsten Ausgabe dieses Rundbriefes veröffentlicht. Eingeladen sind insbesondere Organisationen, die zu oder in China tätig sind. Der Workshop wird in englischer Sprache stattfinden.
Chinese Environmental Organisations online
Auf dieser Internetseite, erstellt von Friends of Nature, wird ein Überblick über chinesische Umwelt-NGOs geboten. Fast 100 NGOs sind zur Zeit in einem Datenverzeichnis aufgelistet. Von jeder einzelnen Organisation wird ein Profil vorgestellt, mit Kontaktinformationen, Angaben über Budget, Mitarbeitern und derzeitigen Aktivitäten.
Die Internetseite ist in chinesischer und englischer Sprache verfügbar. Für viele der gelisteten Organisationen ist eine englische Zusammenfassung der Selbstdarstellung zu finden
Chinadialogue
Bei diesem Projekt, 2006 durch die britische Journalisten Isabelle Hilton initiiert, handelt es sich um die bisher einzige bilinguale (chinesisch und englisch) Webseite, die Nachrichten und Analysen zu Umweltfragen zur Verfügung stellt.
China-Wire: News from China for the rest of the World
CHINA-WIRE stellt monatliche Presseaussschnitte aus Presse- und Informationsquellen aus China zur Verfügung. Es handelt sich um ein Projekt der Organisation der in Beijing ansässigen Organisation Moving Mountains (www.movingmountains.cn). Der Newsletter kann über die Webseite bestellt werden.
Frankreich und China
In den vom EU-China-Civil-Society-Forum herausgegebenen Hintergrundinformationen ist als dritte Ausgabe ein Artikel zu den französisch-chinesischen Beziehungen erschienen: "Die französisch-chinesischen Beziehungen oder das vorolympische Psychodrama im Kontext". Der Artikel ist auch in französischer und englischer (Hintergrundinformationen 4/08) Sprache verfügbar.

--------------------------------------------------------------------------------
China-Informationen, Asienhaus/Asienstiftung
Tel.: +49-201-8303838, Fax: +49-201-8303830
Ansprechpartner: Klaus Fritsche
----------------------------------------------------------------------
Zur Abbestellung klicken Sie hier
----------------------------------------------------------------------